Stufen und ihre Arbeitsschwerpunkte

Die Schülerschaft der Johann-Hinrich-Wichern-Schule als Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist in 4 Stufen gegliedert: Grundstufe, Mittelstufe, Hauptstufe und Berufsorientierungsstufe.

Neben der umfassenden Förderung in den 5 Lernzielbereichen der Rahmenrichtlinien für den Unterricht an Schulen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben die Stufen an der Johann Hinrich-Wichern-Schule Schwerpunkte in ihrer Arbeit, die im Folgenden dargestellt sind.

Zu beachten ist dabei, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Stufen fließend sind.
Kriterium zur Einstufung ist das Lebensalter, unabhängig vom individuellen Entwicklungsstand.
Die Förderung der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers innerhalb der Lerngruppe und Stufe richtet sich nach ihren/seinen persönlichen Lernvoraussetzungen.

Die hier benannten Arbeitsschwerpunkte der Stufen orientieren sich am durchschnittlichen Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler dieser Stufe.

Grundstufe

In dieser Stufe steht zunächst die Orientierung im Lebensraum Schule im Vordergrund.
Eine weitere Aufgabe ist das Entwickeln von Lernverhalten und Arbeitshaltung und die Selbständigkeit im Bereich der Selbstversorgung.
Der Aufbau von sozialen Beziehungen und die Gruppenfähigkeit sind ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit in dieser Stufe.
Das Kennenlernen der Strukturen von Schule und Schulvormittag und die Auseinandersetzung mit neuen Anforderungen bilden den Hintergrund für die Schwerpunktsetzung in dieser Stufe.
Aufmerksamkeitssteuerung, Konzentration und Ausdauer sind grundlegend für das weitere Lernen in den folgenden Stufen.
Die Förderung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen verfolgt das Ziel, grundlegende Fähigkeiten zu erreichen.

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Mittelstufe

In dieser Stufe spielen die Kulturtechniken, die Auseinandersetzung mit der Sachumwelt und die Begegnung mit Lerninhalten vor Ort eine größere Rolle.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Bewältigung der körperlichen und seelischen Reifungserscheinungen in der Pubertät. Damit einher geht die generelle Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
Bereits erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse sollen individuell erweitert werden und das selbständige Erfüllen von Anforderungen wird gefördert.

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Hauptstufe

Der Schwerpunkt in der Hauptstufe liegt im Bereich der Förderung des selbständigen Handelns. Dazu gehören Themen der Sachumwelt, die immer mehr außerhalb des schulischen Raumes liegen. Die Intensivierung der Kulturtechniken sowie die Steigerung der sozialen und kommunikativen Kompetenz sind wesentliche Inhalte. Weiterhin sind die Auseinandersetzung mit der eigenen Entwicklung und der Behinderung ein wichtiges Thema. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet dies die Förderung ihrer Allgemeinbildung unter dem Aspekt der für die/den SchülerIn noch möglichen Entwicklungsschritte und Lernfortschritte.

Mit Erreichen der Pubertät ist es wichtig, mehr und mehr den geschützten Rahmen der Schule zu verlassen und Lernerfahrungen außerhalb zu machen. Aufgrund des Alters der Schülerinnen und Schüler (12 – 15 Jahre) tritt die körperliche Entwicklung in den Vordergrund und die Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen nimmt zu. Auf diese Themen ist in der Unterrichtsarbeit ein Schwerpunkt zu setzen, um die Schülerinnen und Schüler in ihrer sozialen Kompetenz zu fördern und sie sich in ihrer Individualität entwickeln zu lassen.

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Berufsorientierungsstufe

Die Berufsorientierungsstufe bereitet die Schülerinnen und Schüler auf die nach der Schulentlassung relevanten Lebensbereiche wie Arbeit und Beruf, Freizeit, Wohnen, Partnerschaft und Öffentlichkeit vor. Die Schülerinnen und Schüler verlassen in vielen Unterrichtssequenzen das Schulgebäude, um so selbständig wie möglich am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ein ganz wesentlicher Teil sind die Betriebspraktika, die entweder in einer Werkstatt für Behinderte oder in einem ausgewählten Betrieb stattfinden.

Da die Schülerinnen und Schüler dem Ende ihrer Schulzeit entgegengehen, ist es wichtig, sie immer wieder mit Situationen in der Öffentlichkeit, aber auch verschiedenen Institutionen zu konfrontieren. Hierbei ist der Blick auf die individuellen Lernvoraussetzungen ganz wichtig, damit eine größtmögliche Selbständigkeit und soziale Kompetenz erreicht werden.

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